Auch im zweiten Heimspiel der Aufstiegsrunde hat es am Samstag bis in die Nachspielzeit gedauert, ehe die Entscheidung gefallen war. Gegen den SV Gonsenheim traf der zuvor eingewechselte Maurice Schnell in der 94. Minute zum 3:2-Erfolg.
Nachdem bereits vor zwei Wochen fast mit dem Schlusspfiff der Pirmasenser Siegtreffer gegen die TuS Koblenz gefallen war, sollte es auch gegen die Mainzer spannend bis zum Ende bleiben: „Es war ein unglaublich gutes Gefühl“, sagte Torschütze Schnell im Videointerview über seinen passgenauen Schuss ins rechte untere Toreck. „Ich habe den Ball mit der Brust angenommen, auf die Dinger lauere ich, und dann habe ich ihn einfach perfekt getroffen.“
Den Torschrei auf den Lippen hatten die FKP-Anhänger unter den 407 Zuschauern bereits eine Minute zuvor, als Luka Dimitrijevic zentral vor dem Gehäuse zum Abschluss kam, der Ball aber gegen die Querlatte flog. Der 26-Jährige hatte ein Tor zu diesem Zeitpunkt bereits erzielt: In der 18. Minute war er im Anschluss an mehrere Torschüsse der Platzherren erfolgreich und netzte zur 1:0-Führung ein.
Teamkollege Dennis Krob traf nach Wiederanpfiff im Anschluss an einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen 2:1 für „die Klub“. Manuel Grünnagel blieb der Torerfolg in der 56. Spielminute vom Punkt aus verwehrt, doch Krob reagierte am schnellsten und ließ dem zuvor noch parierenden Keeper Paul Simon keine Chance.
„Ich glaube, dass man heute über 95 Minuten gemerkt hat, dass wir den Sieg möchten“, sagte Trainer Martin Gries im Videointerview. „Die Gegentore, die wir bekommen haben, waren in Situationen, in denen wir das Spiel eigentlich im Griff hatten. Das ist ärgerlich, daran werden wir arbeiten.“
Den Gonsenheimern gelang es im Sportpark Husterhöhe zwar nur selten, vor das Tor von FKP-Schlussmann Benjamin Reitz zu kommen, waren bei ihren wenigen Offensivaktionen aber meist erfolgreich – und nur deshalb blieb das Spiel überhaupt bis zum Ende spannend: Mehmet Yildiz (45.) kurz vor der Halbzeitpause und Yannick Steven Ischdonat (64.) nach einer guten Stunde glichen für die Gäste jeweils aus. Viel mehr war offensiv – vor allem im ersten Durchgang – von Gonsenheim auch nicht zu sehen.
Tormöglichkeiten erarbeitete sich unterdessen unser FKP: Krob, der bei seinem Versuch auf der linken Angriffsseite im letzten Augenblick gestört wurde (15.) und Niklas Doll per Drehschuss in die Arme des Torhüters (43.) hatten hochkarätige Chancen. Der 30-jährige Krob hatte sogar noch eine weitere Top-Gelegenheit, als er in der 21. Minute frei zum Abschluss kam, der Ball aber über das Gehäuse flog.
Gonsenheim hingegen war im Mittelfeld zwar griffig, kam bis auf die beiden Tore und eine gute Gelegenheit für Mehmet Yildiz zu Beginn der zweiten Hälfte (49.) nur sporadisch an den FKP-Strafraum. Dennoch gelangen den Mainzern in einer zunehmend hektischer werdenden Partie mit vielen Gelben Karten die erwähnten zwei Tore. Nokouri Hangatta musste nach einer Roten Karte im Anschluss an ein Foulspiel das Feld später vorzeitig verlassen (88.). Es folgte die letzte Pirmasenser Drangphase – mit dem furiosen Finale und dem 3:2-Siegtreffer von Maurice Schnell.
„Die Jungs haben von der ersten bis zur letzten Minute leidenschaftlich gekämpft und gearbeitet“, sagte Martin Gries. Mit Blick auf die Partie beim FV 07 Engers kommende Woche Samstag betont der Coach: „Wir bleiben in der Verfolgerrolle, sind in der Bringschuld und schauen, dass wir unseren Job erledigen, wenn wir dann drei Punkte holen, können wir anschließend auf die Tabelle schauen:“
Derzeit hat „die Klub“ als Tabellendritter einen Zähler Rückstand auf den Zweiten TuS Koblenz sowie vier Zähler auf Spitzenreiter TSV Schott Mainz. Beide Konkurrenten kamen in ihren jeweiligen Spielen am Samstag nicht über ein Remis hinaus.
FK Pirmasens: Reitz, Jonas Vogt, Bohl, Grieß, Becker, Eichhorn (81. Scherpf), Dimitrijevic, Grünnagel, Zimmer (34. Kern), Krob, Doll (66. Schnell)
SV Gonsenheim: Simon, Kömesögütlü, Shimoda, Barroso Rennstich, Abou Daya (76. Fellahi), Ischdonat, Jindra (59. Juricinec), Yildiz (88. Bektasevic), Kallo (76. Coric), Hangatta, Fröls
Tore: 1:0 Luka Dimitrijevic (18.), 1:1 Mehmet Yildiz (45.), 2:1 Dennis Krob (56.), 2:2 Yannik Steven Ischdonat (64.), 3:2 Maurice Schnell (90.+4)
Zuschauer: 407
Schiedsrichter: Julian Jung (SRA: Noah List und Lukas Hepp)